Neues Team, neues Auto, neue Ziele: Andreas Estner hat sich für seine zweite Saison in der Formel 4 einiges vorgenommen. Die ersten beiden Rennen verliefen vielversprechend.
Warngau– Für seine zweite Saison in der ADAC Formel-4-Meisterschaft hat sich Andreas Estner (16) aus Vorderthalham bei Warngau nicht weniger als einen sportlichen Neuanfang vorgenommen. Der Start ist ihm bereits geglückt. Gleich beim ersten Lauf in Oschersleben holte er sich mit Platz zehn im dritten Rennen seinen ersten Meisterschaftspunkt und neun Zähler für seine Mannschaft Neuhauser Racing in der Teamwertung. Am Lausitzring sah er sogar als Sechstplatzierter die Zielflagge.
Dabei konnte zu Beginn des Wochenendes in Oschersleben nur der strahlende Sonnenschein ein zartes Lächeln auf Estners unter dem Helm verstecktes Gesicht zaubern. Nach Problemen im Qualifying musste er von Platz 18 ins erste Rennen starten. Hier kämpfte er sich zuerst bis auf die 14. Position nach vorne, fiel jedoch durch einen Fehler wieder auf Rang 17 zurück. Auch im zweiten Rennen ging es für Estner nur um einen Platz nach oben. Trotz dieser schwierigen Ausgangslage kniff der 16-Jährige im dritten Rennen die Pobacken zusammen. Mit einem Raketenstart zog er gleich an etlichen Konkurrenten vorbei und fuhr dank weiterer, sehenswerter Überholmanöver am Ende als Zehnter über die Ziellinie. Entsprechend groß war der Jubel über den ersten Meisterschaftspunkt bei Estner und seinem Team.
Doch Oschersleben war nur der Anfang. Beim zweiten Lauf am Lausitzring gelang Estner der nächste Sprung in Richtung Spitze. Allerdings musste er auch hier sein Kämpferherz unter Beweis stellen. So brannte er bei seinem ersten Versuch im Qualifying die fünftschnellste Rundenzeit in den Asphalt, konnte sich aber beim zweiten Anlauf nicht mehr entscheidend verbessern und landete letztlich auf Startplatz 14.
Im ersten Rennen hielt Estner dafür von Beginn an mit den Schnellsten Schritt und setzte etliche Überholmanöver. Durch Kollisionen der vor ihm fahrenden Kontrahenten wurde er jedoch immer wieder ausgebremst und fuhr am Ende wieder nur als 14. ins Ziel. Ein weiterer Rückschlag folgte in Rennen zwei: Diesmal war Estner selbst in einen Unfall verwickelt und schied aus. Im letzten Lauf des Wochenendes lief dann wieder alles wie geschmiert. Schon am Start katapultierte sich Estner nach vorne, und quetschte sich dann an immer mehr Fahrern vorbei.
Als er letztlich als Sechster ins Ziel fuhr, war der Jubel bei seiner Familie und seinem Team groß. Und er könnte sogar noch größer werden. Weil die Rennkommissare nach der Qualifikation technische Unregelmäßigkeiten an den vor Estner platzierten Fahrzeugen des Teams US-Racing feststellten, steht eine rückwirkende Disqualifikation im Raum. Dann wäre Estner Vierter – und seinem Traum vom ersten Podium schon sehr nahe gekommen.
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