Beim Saisonauftakt der Euroformula Open haben die beiden Rennfahrer Andreas und Sebastian Estner eine Top-Platzierung im Visier. Beide waren zum Auftakt Trainingsschnellste.
Budapest/Wall – Platz eins im Test für Andreas, Platz eins für Sebastian im ersten Freien Training. Besser hätten die Estner-Brüder aus Wall, die beide für das niederländische Van-Amersfoort-Team fahren, kaum ins erste Rennwochenende des Euroformula Open starten können. Und das, obwohl sie sich auf den wegen der Corona-Pandemie verspäteten Auftakt am Hungaroring nahe der ungarischen Hauptstadt Budapest fast ausschließlich daheim im Simulator vorbereiten konnten.
An der Strecke ist (fast) alles wie immer, berichtet Andreas Estner nach seiner Ankunft. Einen Corona-Test mussten die Estners nicht vorlegen. Auch sonst sind die Sicherheitsvorkehrungen nicht ganz so streng wie bei der Formel 1. Eine Maskenpflicht im Fahrerlager und in den Boxen gelte aber schon. Fans seien ebenfalls keine vor Ort, weil auch das Euroformula Open vorerst ohne Publikum ausgetragen wird. Sollte es also mit einem Podium oder gar einem Sieg für die Estners klappen, müssen sie im kleinen Kreis mit ihrem Team feiern.
Zwei Rennen pro Wochenende
Die Voraussetzungen, dass die beiden Brüder um die Spitze mitfahren, sind zweifelsohne gegeben. In der ersten Session des offiziellen Tests am Donnerstag sah es zunächst so aus, als wäre Andreas der Siegkandidat. In 1.35,011 Minuten und damit als Schnellster der 13 teilnehmenden Fahrer umrundete der Waller den Hungaroring, sein jüngerer Bruder wurde mit 0,808 Sekunden Rückstand Dritter. Im zweiten Abschnitt waren die Estners dann zwar etwas langsamer (Andreas 7., Sebastian 11.), rein von den Rundenzeiten her konnte aber kein anderer Pilot Andreas’ Zeit toppen.
Die Trainingszeiten Private Test 1: 1. Andreas Estner 1:35.011; 3. Sebastian Estner 1:35.819 Private Test 2: 1. Yifey Ye 1:35.105; 7. Andreas Estner 1:36.401; 11. Sebastian Estner 1:37.305 Free Practice 1: 1. Sebastian Estner 1:33.866; 4. Andreas Estner 1:34.591
Im ersten Freien Training am Freitag drehte Sebastian Estner dann den Spieß um. Mit 1.33,886 Minuten setzte er ein deutliches Ausrufezeichen – Platz eins. Diesmal hatte Andreas als Vierter rund sieben Zehntel Sekunden Rückstand. Es sieht also nach einem waschechten Brüder-Duell um den ersten Sieg der Saison aus. Theoretisch könnten die Estners sogar brüderlich teilen: Im Euroformula Open gibt es zwei Rennen pro Wochenende.
Text: Sebastian Grauvogl
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